Beim Bitcoin handelt es sich bekanntlich um eine digitale Währung. Dennoch ist es in gewisser Weise möglich, eine Bitcoin Münze zu kaufen – auch wenn dies nicht im Sinne der Bitcoin Erfinder war. Offenkundig haben aber viele Nutzer den Wunsch, die Verknüpfung zwischen der virtuellen und der realen Welt und konventionellen Währungen einfacher herzustellen, als dies über den Handel mit dem Bitcoin derzeit möglich ist. In einigen Ländern gibt es bereits Bitcoin Automaten, die eine Umwandlung in Fiat-Geld ermöglichen. Dadurch wird es wesentlich einfacher, sich Bitcoin auszahlen zu lassen bzw. in die digitale Währung zu investieren. Wie gelingt der Übergang zwischen konventionellen Währungen und dem Bitcoin noch reibungsloser?
Inhalt:
1. Bitcoin kaufen bei der Schweizerischen Bundesbahn
2. Täglich 15 neue Automaten
3. Werden die Automaten bald genehmigt?
4. Beliebte Bitcoin in Simbabwe: Handel am Automaten
5. Bitcoin von Amazon: Investition in Kryptowährung über digitalen Handelsplatz?
6. Die schwierige Frage nach dem Bitcoin Erfinder
7. Fazit: nicht immer unkomplizierter Umtausch von Bitcoin in Fiat-Geld
Bitcoin kaufen bei der Schweizerischen Bundesbahn
Die Schweiz geht mit gutem Beispiel voran: Ein Bitcoin Automat ist in der Alpenrepublik keine Besonderheit mehr, an vielen Automaten der Schweizerischen Bundesbahn (SBB) können schon heute Währungseinheiten vom Bitcoin gekauft werden; ein Verkauf ist allerdings noch nicht möglich. Die Nutzung ist unkompliziert, die Infrastruktur bestand für die Fahrkartenautomaten ohnehin schon. Der Kunde kann einfach auswählen, wie viele Bitcoin er zum aktuellen Kurs kaufen möchte, die Abbuchung erfolgt über eine konventionelle Bankkarte. Der Automat gibt einen QR-Code aus, der mit dem Smartphone und der zugehörigen App gescannt wird. Danach kann die eigene Wallet ganz einfach mit dem Guthaben der digitalen Währung aufgeladen werden. Gänzlich anonym ist ein Bitcoin Kauf allerdings nicht möglich: Die Schweizer Gesetze verlangen, dass der Nutzer sich identifiziert. Der Einfachheit halber wird eine Schweizer Mobilfunknummer eingegeben, die sich einer Person zuordnen lässt. Ein weiterer Haken an der Sache: Die Transaktionen sind aktuell auf maximal 500 Franken beschränkt. Auch an immer mehr Geldautomaten in der Schweiz ist es möglich, Bitcoin zu kaufen und sogar zu verkaufen. Dabei kann der Nutzer entscheiden, ob die Transaktion in Franken oder Euro abgewickelt werden soll. Die Besonderheit: Die für die Übertragung in die Wallet und zur Zahlung notwendigen Daten, der „Private Key“ und der „Public Key“, werden ebenfalls in Form eines QR-Codes ausgegeben, allerdings in einer gedruckten Variante. Dieses Papier darf keinesfalls verloren gehen, sonst ist auch das Guthaben verloren!
Täglich 15 neue Automaten
Auch in anderen Ländern ist der Bitcoin Automat beliebt, sei es in Nordamerika, Asien oder Europa: Etwa 2400 Bitcoin Geldautomaten soll es bereits geben, täglich kommen 15 neue Automaten hinzu. Es gibt aber noch einige weiße Flecken auf der globalen Landkarte dieser speziellen Automaten, zu denen bislang auch Deutschland gehört. Hierzulande ist es notwendig, eine Erlaubnis der Finanzaufsicht BaFin einzuholen. Diese Institution kontrolliert sämtliche Bereiche des Finanzwesens in Deutschland. Die BaFin stufte 2011 Bitcoin als sogenannte Rechnungseinheit ein. Für die Aufstellung eines Bitcoin Automaten ist dies von Nachteil, denn durch diese Kategorisierung gilt der Bitcoin als Finanzinstrument, für das es entsprechend hohe Hürden gibt. Bereits seit knapp zwei Jahren sind Unternehmen darum bemüht, die Erlaubnis für die Aufstellung solcher Automaten zu erhalten – bisher ohne Erfolg, wie der Bitcoin-ATM-Betreiber Cointed berichtet. Unter der Voraussetzung, dass die Gesetze gelockert werden, könnte sich nach Schätzungen des Anbieters schnell etwas an der Situation in Deutschland ändern. Etwa 800 Bitcoin Automaten würde man dann innerhalb kurzer Zeit aufstellen, um eine möglichst vollständige Versorgung des Bundesgebietes zu erreichen. Bis es dazu kommt, gibt es nur einen einzigen Bitcoin Automaten in Deutschland, der dem Bitcoin Club Bonn gehört und nur Mitgliedern zugänglich ist.
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Tatsächlich könnte die Genehmigung solcher Automaten einen Vorteil schaffen, von dem der Bitcoin auch auf lange Sicht profitieren könnte: Es wäre wesentlich einfacher, in die digitale Währung zu investieren. Allen Bedenken zum Trotz ist das Interesse an der Kryptowährung nach wie vor hoch. Die breite Masse wird aber nicht erreicht. In hohem Maße sind dafür die vergleichsweise komplizierten Handelstransaktionen verantwortlich. Dass es bis zur Einführung von Bitcoin Automaten noch ein weiter Weg ist, zeigt sich am Beispiel der Volksbank Mittweida in Sachsen: Die Bank hatte versucht, einen Bitcoin Automat aufzustellen und damit technologischer Vorreiter zu werden – leider ohne Erfolg. Wegen der hohen Auflagen durch die Finanzaufsicht BaFin konnte das Projekt nicht realisiert werden. Bemerkenswert ist aber, dass sich ein konservatives Kreditinstitut um einen solchen Automaten bemühte.
Beliebte Bitcoin in Simbabwe: Handel am Automaten
Auch in weiteren Ländern sind Bitcoin Automaten beliebt, wenngleich die Beweggründe andere sein mögen: In Simbabwe sorgt beispielsweise seit 2009 eine galoppierende Inflation dafür, dass der Handel mit der Landeswährung zeitweise ausgesetzt wurde. Eine im Jahr 2015 durchgeführte Demonetisierung sorgte dann offiziell für eine vollständige Entwertung des Simbabwe-Dollars. Damit das Land nicht ohne Währung dastand, wurde der US-Dollar als Währung akzeptiert. Natürlich ist es der landeseigenen Zentralbank nicht erlaubt, den US-Dollar zu drucken. So war Simbabwe fortan auf Devisen angewiesen, von denen aber nur wenige ins Land kamen. Dies führte wiederum dazu, dass kaum Liquidität vorhanden war. Selbst wer faktisch noch über Guthaben verfügte, konnte an den Automaten häufig kein Geld abheben. Die Kryptowährungen konnten dieses Problem tatsächlich ein Stück weit lösen, indem eine vollkommen unabhängige Währung genutzt werden konnte. Der erste Automat befindet sich in Harare, der Hauptstadt des südafrikanischen Landes, und ermöglicht den Bitcoin-Handel. Geht es nach den Betreibern dieser Automaten, dürfte bald ein starkes Wachstum zu verzeichnen sein.
Jetzt zum Testsieger eToro!Investitionen in Kryptowährungen sind sehr volatil und in einigen EU-Ländern nicht reguliert. Krypto-Handelsdienstleistungen werden von DLT Finance angeboten. Es können Steuern auf Gewinne anfallen.Bitcoin von Amazon: Investition in Kryptowährung über digitalen Handelsplatz?
Auf anderem Wege ist es auch in Deutschland möglich, ohne den Handel über Kryptobörsen an Währungseinheiten des Bitcoin zu kommen – jedenfalls im übertragenen Sinne. Eine Bitcoin Münze lässt sich sogar bei Amazon und anderen Onlineshops kaufen. Beim Bitcoin von Amazon handelt es sich aber lediglich um eine symbolische Bitcoin Münze. Anders als beispielsweise bei Gold, das sowohl virtuell gehandelt als auch physisch gekauft werden kann, hat der Gegenwert einer solchen Bitcoin Münze wenig mit dem aktuellen Kurs der digitalen Währung zu tun. Wenn Sie eine Bitcoin Münze kaufen, entspricht der Wert letztendlich jedem Preis, den Sammler dafür bereit sind zu zahlen. Zumindest können Sie sich beim Verkauf darauf verlassen, den Materialwert vergütet zu bekommen: Die meisten Bitcoin Münzen sind vergoldet. Sofern Sie jemanden kennen, der mit Bitcoin handelt und ein überzeugter Anhänger der Blockchain-Technologie ist, könnte das Bitcoin Münze Kaufen als besonderes Geschenk in Betracht kommen. Auch für Münzsammler ist ein solches Sammlerstück vielleicht interessant. Natürlich ist schwer zu prognostizieren, ob und wie hoch der Wert dieser Münzen steigt. Ein Vorteil vom Kaufen des Bitcoin über Amazon: Viele Nutzer verfügen über einen Amazon-Account, sodass keine gesonderte Registrierung erfolgen muss. Wenn Sie eine Münze von Amazon kaufen möchten, gehen Sie einfach nach folgender Anleitung vor:
- Rufen Sie die Website von Amazon auf.
- Geben Sie „Bitcoin Münze“ in das Suchfeld ein.
- Aufgrund der Vielzahl der Treffer bekommen Sie nun eine lange Liste von Bitcoin Münzen angezeigt. Üblicherweise sind die ersten Suchtreffer vom Anbieter gesponsert. Es handelt sich also nicht zwangsläufig um ein besonders beliebtes Produkt, der Verkäufer hat einfach für ein gutes Ranking bezahlt.
- Wenn Sie Prime-Kunde sind, können Sie bei entsprechend gekennzeichneten Produkten vom kostenlosen Versand profitieren. Einige günstige Münzen sind auch als „Plus-Produkt“ ausgewiesen. Diese Artikel können Sie nur in Verbindung mit anderen Artikeln in einer Bestellung erhalten. Bei geringwertigen Produkten ist dies üblich, weil der Versand den Wert der Ware übersteigen würde.
- Ein wichtiges Kriterium beim Kauf sind die Bewertungen der anderen Kunden. Hier können sich Käufer bereits vor dem Kauf davon überzeugen, ob die Qualität der Münze der Produktbeschreibung entspricht.
- Nun können Sie die Münze in den Warenkorb legen und kaufen. Sofern Sie noch nicht mit dem Amazon-Account eingeloggt sind, werden Sie spätestens jetzt dazu aufgefordert.
Um es aber noch einmal deutlich zu machen: Es handelt sich lediglich um ein nettes Geschenk für Sammler und Fans, keinesfalls um eine Möglichkeit, sich Bitcoin auszahlen zu lassen. Für eine Auszahlung gibt es derzeit diese drei Möglichkeiten:
- Sie verkaufen den Bitcoin über eine Tauschbörse. Dafür müssen die Währungseinheiten aus der Wallet auf den Account transferiert werden, dann ist ein Verkauf bei entsprechender Nachfrage meist günstig möglich.
- Einige Dienstleister übernehmen ein einfaches Umtauschen von Bitcoin in eine beliebige Fiat-Währung. Der Nachteil liegt darin, dass die Kosten für diese Dienstleistung meist höher ausfallen als beim Verkauf über eine herkömmliche Handelsplattform.
- Einige Anbieter haben sogenannte Bitcoin-Kreditkarten im Angebot. Der Name ist ein wenig irreführend, denn ein Kredit wird Ihnen üblicherweise nicht gewährt. Es handelt sich vielmehr um eine Prepaid-Karte, die aber wie eine Kreditkarte genutzt werden kann. Überall dort, wo beispielsweise VISA-Kreditkarten akzeptiert werden, können Sie mit einer solchen Karte bezahlen. Ein weiterer Vorteil: Unkompliziertes Bitcoin Auszahlen über einen Bankautomaten wird so ebenfalls möglich. Zuvor wird auf die Kreditkarte ein bestimmter Betrag in Bitcoin aufgeladen, der bei einer Bezahlung umgewandelt wird.
Die schwierige Frage nach dem Bitcoin Erfinder
Doch ist der analoge Handel mit dem Bitcoin und Münzen mit Bitcoin-Symbol überhaupt im Sinne des Erfinders? Über den Bitcoin Erfinder ist nur wenig bekannt. Um die Kryptowährung zu veröffentlichen, verwendete er das Pseudonym „Satoshi Nakamoto“. Noch immer ist unklar, um wen es sich dabei handelt. Gerüchte besagen, dass es sich um den Kalifornier Dorian Nakamoto handeln könnte, der dies allerdings dementiert. Hinter dem Pseudonym könnte auch Tesla-Gründer Elon Musk stecken: Ein Ex-Mitarbeiter des Unternehmers entfachte entsprechende Spekulationen. Nakamoto sollte im Jahr 2015 sogar für den Nobelpreis für Ökonomie vorgeschlagen werden, was aber daran scheiterte, dass dies bei Personen mit ungeklärter Identität nicht möglich ist. Bekannt ist lediglich, dass der US-amerikanische Softwareentwickler Hal Finney zumindest an der Entwicklung des Bitcoin beteiligt war. Einige Stimmen gehen sogar davon aus, dass Finney hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto steckt. Fest steht, dass er der erste Empfänger einer Bitcoin Transaktionen war. Mittlerweile ist Finney verstorben. Zu Lebzeiten stritt er ab, der Erfinder der Kryptowährung zu sein.
Algorithmus mit Nachteilen
Unabhängig von der Frage, wer der Bitcoin Erfinder tatsächlich ist: Einige Aspekte wurden bei der Erschaffung der digitalen Währung offenkundig nicht bedacht. Tatsächlich war der Hype und die folgende Spekulation vermutlich nicht gewollt, dasselbe gilt für die energieintensive Erzeugung der Währungseinheiten. Unternehmer Frank Thelen geht davon aus, dass der Algorithmus lediglich dazu geschaffen wurde, eine Institution wie beispielsweise eine Zentralbank daran zu hindern, immer neue Währungseinheiten zu generieren. Zwar wurde dieses Ziel unverkennbar erreicht. Dennoch erscheint fraglich, ob die Kehrseite dieser Medaille bei der Erschaffung des Algorithmus tatsächlich berücksichtigt wurde.
Fazit: nicht immer unkomplizierter Umtausch von Bitcoin in Fiat-Geld
Es klingt eigentlich ganz einfach: Sie kaufen sich eine Bitcoin Münze über Amazon und können ohne Kryptobörse an den möglichen Wertsteigerungen der digitalen Währung teilhaben. Ganz so einfach ist es aber nicht, denn die Münze hat wenig mit der Kryptowährung zu tun. Es handelt sich vielmehr um ein Sammlerstück, das abgesehen von der Optik wenig Bezug zum Bitcoin hat. Wertsteigerungen sind zwar möglich, aber keinesfalls an die Wertentwicklung des Bitcoin gekoppelt. Entscheidender ist vielmehr, wie sich die Nachfrage durch Münzsammler in den nächsten Jahren entwickeln wird. Eine direkte Auszahlung über einen Bitcoin Automaten ist zumindest hierzulande nicht möglich. Weil die zuständige Regulierungsbehörde BaFin den Bitcoin als Finanzinstrument einstuft, müssen strenge Auflagen erfüllt werden, um einen solchen Automaten aufzustellen. Bis jetzt ist dies noch keinem Unternehmen gelungen, auch wenn es Interessenten hierfür gibt.
Erfolgsmodell Bitcoin Automat
Im Ausland zeigt sich allerdings, dass ein Bitcoin Automat erfolgreich sein kann; die Zahl solcher Verkaufsstellen steigt täglich. Durch die weitere Verbreitung könnte der Bitcoin profitieren, weil die Hürden für einen Kauf erheblich sinken würden. Eine gänzlich unkonventionelle Möglichkeit, an Währungseinheiten des Bitcoin zu gelangen, ist eine Bitcoin Kreditkarte. Hierbei wird Guthaben in Bitcoin aufgeladen. Die Kreditkarte selbst kann als konventionelles Zahlungsmittel verwendet werden. Bei einer Zahlung wird der jeweilige Betrag umgewandelt und abgebucht. Trotz in Deutschland noch geringer Akzeptanz des Bitcoin bei den meisten Verkaufsstellen ist es auf diese Weise schon möglich, das digitale Geld für analoge Produkte zu verwenden.